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Haus bauen in der Schweiz: Kosten, Finanzierung und Vorgehen

Ein eigenes Haus in der Schweiz zu bauen, ist der Traum vieler Menschen. Doch dieser Traum geht mit vielen Fragen, erheblichen finanziellen Anforderungen und organisatorischen Herausforderungen einher. In diesem Ratgeber erklären wir alles Wichtige über die Kosten, die Finanzierungsmöglichkeiten und den Ablauf des Hausbaus in der Schweiz. Egal, ob du noch in der Planungsphase bist oder bereits konkrete Schritte unternehmen willst – dieser Artikel hilft dir, einen umfassenden Überblick zu erhalten.

1. Die Kosten eines Hausbaus in der Schweiz

Der Bau eines Hauses ist eine grosse finanzielle Investition und es ist wichtig, im Voraus genau zu wissen, mit welchen Kosten man rechnen musst. Die Gesamtkosten eines Hauses setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen.

Grundstückskosten

Bevor man überhaupt mit dem Bau beginnt, muss ein geeignetes Grundstück her. Die Preise für Bauland können stark variieren – je nach Region, Lage und Grösse. In städtischen Gebieten wie Zürich oder Genf sind die Grundstückspreise oft extrem hoch, während man in ländlichen Gegenden wie dem Tessin oder Jura deutlich günstigere Optionen findet.

Baukosten pro Quadratmeter

Die eigentlichen Baukosten hängen vor allem von der Grösse des Hauses und der Ausstattung ab. In der Schweiz liegen die Baukosten durchschnittlich bei 2.500 bis 5.000 CHF pro Quadratmeter. Ein 150 Quadratmeter grosses Haus kostet also rund 375.000 bis 750.000 CHF, abhängig von den verwendeten Materialien und dem gewünschten Standard.

Spannende Statistiken zu den Baupreisen stellt das Bundesamt für Statistik online zur Verfügung.

Nebenkosten: Planungs- und Bewilligungskosten

Zu den Baukosten kommen noch Nebenkosten hinzu, die man nicht ausser Acht lassen sollte. Dazu zählen unter anderem:

  • Architektenhonorare
  • Kosten für Baubewilligungen
  • Gebühren für die Erschliessung des Grundstücks (Strom, Wasser, etc.)
  • Notar- und Grundbuchkosten

Insgesamt können die Nebenkosten bis zu 10-15 % der gesamten Baukosten ausmachen.

Regionale Unterschiede bei den Baukosten

Die Kosten für den Bau eines Hauses in der Schweiz unterscheiden sich je nach Kanton erheblich. In wirtschaftsstarken Regionen wie Zürich oder Zug sind sowohl die Grundstückspreise als auch die Baukosten höher. In abgelegeneren Kantonen wie Uri oder Glarus sind die Preise hingegen oft deutlich niedriger. Daher lohnt es sich, die verschiedenen Regionen miteinander zu vergleichen und sich frühzeitig über die lokalen Preisstrukturen zu informieren.

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2. Finanzierung des Hausbaus in der Schweiz

Ein Hausbau ist für die meisten Menschen nicht ohne eine solide Finanzierung möglich. Daher stellt sich die Frage, wie sich der Traum vom Eigenheim finanzieren lässt.

Die Rolle des Eigenkapitals

In der Schweiz ist es üblich, dass du mindestens 20 % des Kaufpreises oder der Baukosten als Eigenkapital aufbringen musst. Dies bedeutet, dass bei einem Haus im Wert von 700.000 CHF rund 140.000 CHF aus eigenen Mitteln stammen müssen. Banken legen grossen Wert auf Eigenkapital, da dies das Risiko eines Kreditausfalls senkt.

Hypotheken: Modelle und Konditionen

Die restlichen 80 % kannst du über eine Hypothek finanzieren. In der Schweiz gibt es verschiedene Hypothekenmodelle, die jeweils Vor- und Nachteile haben:

  1. Festhypothek: Du sicherst dir einen festen Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum (z. B. 5 oder 10 Jahre). Diese Option bietet Planungssicherheit, da sich die monatlichen Raten während der Laufzeit nicht ändern.
  2. Variable Hypothek: Der Zinssatz wird regelmässig angepasst und kann je nach Marktentwicklung steigen oder fallen. Diese Art von Hypothek eignet sich für Menschen, die flexibel bleiben wollen.
  3. LIBOR-Hypothek (SARON): Hier orientiert sich der Zinssatz am kurzfristigen Geldmarktsatz SARON (Swiss Average Rate Overnight). Dies kann in Niedrigzinsphasen besonders attraktiv sein, birgt jedoch das Risiko, dass die Zinsen schnell steigen können.

Eigenkapital und Belehnungsgrenze

Die Belehnungsgrenze gibt an, wie viel Kredit man im Verhältnis zum Wert der Immobilie aufnehmen kann. In der Regel liegt diese bei 80 %, was bedeutet, dass du mindestens 20 % des Immobilienwertes als Eigenkapital einbringen musst. Beachte, dass ein Teil dieses Eigenkapitals aus Vorsorgegeldern (z. B. 2. Säule) stammen kann.

Förderungen und Subventionen beim Hausbau

Die Schweiz bietet verschiedene Förderungen für den Bau von energieeffizienten Häusern an. Viele Kantone gewähren Subventionen für den Bau von Gebäuden, die nach Minergie-Standard gebaut werden. Auch der Einsatz von erneuerbaren Energien wie Solar- oder Wärmepumpenanlagen wird häufig unterstützt.

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3. Der Planungsprozess: Schritt für Schritt

Der Hausbau beginnt mit einer gründlichen Planung. Im Idealfall arbeitest du von Anfang an mit einem Architekten oder Bauplaner zusammen, der deine Vorstellungen umsetzt. Der Prozess lässt sich in folgende Schritte gliedern:

  1. Bedarfsermittlung und Budgetplanung
  2. Erstellung eines Entwurfs
  3. Einholen von Offerten
  4. Abschluss von Verträgen mit Baufirmen

Baubewilligungen und rechtliche Vorgaben

In der Schweiz ist für jedes Bauprojekt eine Baubewilligung erforderlich. Die Anforderungen und Vorgaben können je nach Kanton unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Auflagen gehören die Einhaltung von Bauvorschriften, Abstandsregelungen und Umweltschutzauflagen.

Wahl der Baufirma und Zusammenarbeit

Die Auswahl der richtigen Baufirma ist entscheidend für den Erfolg des Projekts. Achte darauf, Offerten von mehreren Unternehmen einzuholen und die Preise sowie die Qualität der Arbeit zu vergleichen. Gute Referenzen und transparente Vertragsbedingungen sind ebenfalls wichtige Auswahlkriterien.

Nachhaltiges Bauen in der Schweiz

Umweltfreundliches und nachhaltiges Bauen wird immer wichtiger. In der Schweiz gibt es strenge Richtlinien für den Energieverbrauch von Gebäuden. Der Minergie-Standard ist ein bekanntes Zertifikat für energieeffizientes Bauen, das langfristig hilft, Energiekosten zu sparen.

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4. Der Bauprozess: Vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung

Sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, beginnt der eigentliche Bauprozess. Hier ein grober Ablauf:

  1. Baustelleneinrichtung und Erschliessung
  2. Rohbau (Fundament, Mauern, Dach)
  3. Innenausbau (Elektrik, Sanitär, Heizung)
  4. Endabnahme und Übergabe

Wichtige Werkzeuge und Materialien für den Hausbau können z.B. bei Jumbo online bestellt werden.

Absicherung und Versicherungen während des Hausbaus

Während der Bauphase ist es wichtig, sich gegen unvorhergesehene Risiken abzusichern. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt vor Schadensersatzforderungen, die durch Bauunfälle entstehen können. Eine Bauversicherung deckt Schäden am Gebäude während der Bauzeit ab.

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Fazit

Der Bau eines Hauses in der Schweiz ist ein komplexes, aber lohnenswertes Projekt. Mit einer soliden Planung, ausreichendem Eigenkapital und der richtigen Baufinanzierung kannst du deinen Traum vom Eigenheim verwirklichen. Achte darauf, die Baukosten realistisch einzuschätzen und dir professionelle Unterstützung zu holen, um Fehler zu vermeiden.

Falls du einen Umzug aus der EU in die Schweiz ins Auge fasst, haben wir hier die passende Checkliste dafür.

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