seife selber machen

Seife selber machen: 5 einfache Rezepte für Naturseife

Immer mehr Menschen haben den Wunsch, ihre Pflegeprodukte, wie Gesichtscremes, Shampoos oder eben auch Seifen, selbst herzustellen. So können sie sicher stellen, dass ihr Körper nicht mir Chemikalien belastet werden. Gerade bei industriell gefertigter Seife ist neben verschiedenen chemischen Zusätzen meist auch Palmöl enthalten, worauf man aus ethischen und nachhaltigen Gründen lieber verzichten sollte. Naturseife kann mit wenigen Zutaten sehr leicht zu Hause selbst gemacht werden. So hat man nicht nur eine Seife zu Hause, die man bedenkenlos verwenden kann, schöne Seifen sind auch perfekt als Deko oder Geschenk für verschiedene Anlässe geeignet. Wir haben für euch eine Schritt für Schritt Anleitung sowie einige Rezepte für himmlisch duftende Seifen zusammengestellt!

Seife selber machen: Das müsst ihr wissen

Die Herstellung von Seifen ist eine eigene kleine Wissenschaft, wird mit viele Liebe und Leidenschaft aber auch zu einer Kunstform. Die Seifenbasis bilden verschiedene hochwertige Fette und Öle. In den meisten Fällen sind dies Pflanzenfette, möglich sind aber auch tierische Fette wie beispielsweise Schweineschmalz. Bei der Herstellung der Seife sind der Fantasie dann keine Grenzen gesetzt. Mithilfe ätherischer Öle können verschiedene Düfte erzeugt werden, mit Seifenfarbe die Blöcke nach Lust und Laune eingefärbt und mit verschiedenen Gussformen die gewünschten Formen hergestellt werden.

Seife hat große Auswirkung auf unsere Haut. Umso wichtiger also, dass wir natürliche Produkte verwenden, um unseren Körper zu waschen. Selbstgemachte Seife ist hier besonders vorteilhaft, denn wir wissen genau, welche Inhaltsstoffe verwendet wurden.

Mehr Tipps für schöne Haut finden Sie hier >>

Es gibt zwei Varianten, um Seife selbst herzustellen:

  1. Die Herstellung von Seifen auf Kernseifen Basis. Das ist die einfachere Variante, die auch mit Kindern umsetzbar ist.
  2. Die Herstellung von Seifen mit Lauge, also Seife selber sieden. Diese Methode ist etwas aufwändiger und man muss unbedingt einige Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Wir stellen euch beide Methoden vor und erklären euch Schritt für Schritt, wie ihr damit eure eigene Seife herstellt.

Seife aus Kernseife selber machen

kernseife

Seifen auf Basis von Kernseife können schnell und mit wenigen Zutaten selbst zu Hause hergestellt werden. Dazu wird Kernseife zuerst über dem Wasserbad geschmolzen und anschliessend mit den gewünschten Ölen sowie verschiedenen anderen Zutaten gemischt. Dabei könnt ihr ganz nach eurem Geschmack entscheiden, sowohl was die Wahl des Öls angeht – von Kokosöl über Rapsöl bis Olivenöl und vielem mehr ist fast alles möglich – als auch bei erweiternden Zutaten, wie ätherischen Ölen, Kräutern, Salz, Haferflocken, Blüten usw. Wir haben ein paar Rezepte für euch zusammengestellt, die ihr aber nach Belieben erweitern und abändern könnt.

Rezept für Orangenseife mit Olivenöl

orangenseife

Diese Seife ist aufgrund des verwendeten Olivenöls besonders pflegend und schonend für die Haut und duftet dank des Orangenöls auch noch himmlisch!

Folgende Zutaten benötigt ihr:

  • 250 g Kernseife
  • 1-2 EL Ölivenöl
  • einige Tropfen ätherisches Orangenöl (je nach Geschmack können auch andere ätherische Öle verwendet werden)
  • nach Wunsch Seifenfarbe

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Anleitung:

  1. Die Kernseife mit einem Küchenhobel grob raspeln und mit etwas warmem Wasser von Hand zu einer Masse verarbeiten (nicht zu fest und nicht zu flüssig).
  2. Jetzt das Olivenöl und ca. 10 Tropfen des gewählten ätherischen Öls hinzugeben.
  3. Alles gut durchmischen.
  4. Eine Kastenform (oder andere Förmchen) ausfetten und die Masse hineinfüllen. Nun die Masse für 2-3 Tage trocknen lassen, anschliessend die Seife in Stücke schneiden und nochmals einige Tage reifen lassen.

Rezept für Peelingseife mit Kokosöl

peelingseife

Für eure eigene Peelingseife benötigt ihr lediglich vier Zutaten:

  • 250 g Kernseife
  • 50 g Kokosöl
  • 2 EL Kokosmilch
  • 3 EL körniges Meersalz (oder für einen sanfteren Peelingeffekt zarte Haferflocken)

Anleitung:

  1. Die Kernseife mit einem Küchenhobel grob raspeln und mit wenig Wasser im Wasserbad langsam schmelzen lassen, bis sich eine gelartige Masse bildet. Dazu braucht ihr allerdings etwas Geduld, denn das Ganze kann bis zu zwei Stunden dauern.
  2. Anschliessend das Kokosöl und die Kokosmilch zur flüssigen Seife geben und gut vermischen. Dann das Salz bzw. die Haferflocken vorsichtig unterheben.
  3. Zum Schluss die fertige Seife in eine gefettete Backform geben und 2-3 Tage trocknen lassen. Dann in die gewünschte Form schneiden und nochmals 1-2 Wochen reifen lassen.

Rezept für Lavendelseife

lavendelseife

Diese Seife duftet nicht nur fantastisch und pflegt aufgrund des enthaltenen Bienenwachses die Haut besonders gut, sie ist auch noch ein echter Hingucker und perfekt als Geschenk geeignet.

Diese Zutaten werden benötigt:

  • 300 g Kernseife
  • 100 ml Ölauszug aus Lanvendelblüten
  • 300 ml Tee aus Lavendelblüten
  • 5 g Bienenwachs
  • einige getrocknete Lavendelblüten zum Dekorieren

Anleitung:

  1. Zuerst wird ein Ölauszug hergestellt. Dazu gibt man 10 g getrocknete Lavendelblüten gemeinsam mit 100 ml Öl (Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl) in ein Schraubglas und stellt dieses gut verschlossen für eine halbe Stunde in ein warmes Wasserbad. Das Wasser sollte allerdings nicht kochen, 80°C sind optimal. Anschliessend das Öl durch ein feines Sieb schütten, um die Lavendelblüten aus dem Öl zu filtern.
  2. Jetzt den Lavendelblütentee herstellen aus 3 EL Blüten und 300 ml Wasser.
  3. Während der Tee zieht, die Kernseife mit einem Küchenhobel grob raspeln.
  4. Nachdem nun alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird zuerst das Bienenwachs in einem Topf geschmolzen.
  5. Anschliessend den Lavendelblütentee hinzugeben.
  6. Sobald der Tee leicht siedet, die zerkleinerte Kernseife unterrühren und einmal kurz aufkochen lassen.
  7. Zuletzt den Ölauszug hinzufügen und kurz unterrühren.
  8. Die fertige Masse nun im Topf etwas abkühlen lassen und anschliessend in kleine Silikonförmchen füllen (so lassen sie sich nach dem Trocknen gut herausstürzen). Wer mag, kann die Seifen noch mit getrockneten Lavendelblüten bestreuen. So machen sie auch als Geschenk richtig was her.

Seife mit Lauge selber machen (Seifensieden)

handgemachte Seife

Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Rezepten auf Basis von Kernseife, wird beim Seife sieden die Seife komplett selbst hergestellt. Da dabei Chemikalien zum Einsatz kommen (Natriumhydroxid), solltet ihr aber vorab unbedingt eine Sicherheitsvorkehrungen treffen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr ungestört arbeiten könnt, also keine Ablenkungen wie Kinder, Haustiere, Handy oder ähnliches. Folgende Punkte sind zu beachten:

  • Schutzkleidung tragen: Lange Kleidung, Schutzbrille und Handschuhe
  • Atemschutz: Beim Kochen der Seife entstehen Dämpfe, die nicht direkt eingeatmet werden sollten. Idealerweise besorgt ihr euch einen Atemschutz, zumindest solltet ihr aber für ausreichend Belüftung der Räume sorgen! Alternativ könnt ihr, falls möglich, das Natriumhydroxid auch im Freien zum Wasser geben.
  • Keine Aluminium-Gefässe verwenden! Die Lauge reagiert mit dem Metall, die Seife kann dann ranzig werden.
  • Konzentration beim Arbeiten: Sorgt für eine ruhige Arbeitsumgebung, damit ihr konzentriert und ungestört arbeiten könnt.

Schritt für Schritt zur eigenen Seife

Die grundlegenden Schritte beim Herstellen von Seife auf Basis von Lauge sind immer dieselben. Je nach Geschmack können die Seifen mit verschiedenen Zutaten weiter verfeinert werden, zum Beispiel mit ätherischen Ölen, Blüten, Kräutern, Seifenfarben und vielem mehr. Folgende Schritte werden durchgeführt:

1. Fette bzw. Öle verflüssigen

Zuerst werden die festen Fette sanft in einem Topf geschmolzen, anschliessend kommen die flüssigen Öle hinzu. So haben sie anschliessend, während die anderen Arbeitsschritte ausgeführt werden, Zeit auf Zimmertemperatur abzukühlen.

2. Lauge herstellen

Jetzt solltet ihr auf jeden Fall eure Schutzkleidung anhaben! Zur Herstellung der Lauge wird ein hoher Edelstahltopf verwendet, um Spritzer zu vermeiden. Verwendet keine anderen Materialen, wie Aluminium oder Plastik. Für die Verseifung wird Natriumhydroxid verwendet (NaOH, auch Ätznatron genannt), das ähnlich einer Säure stark ätzend ist. Achtet also unbedingt darauf, dass eure Haut nicht mit der Chemikalie in Berührung kommt oder es zu Spritzern (Augen, Schleimhäute etc.) kommt. Am besten verwendet ihr keimfreies, destilliertes Wasser, so bleibt die Seife länger haltbar. Achtung: Beim Zusammenmischen des NaOH und Wassers entstehen in der ersten Minute stechende, giftige Gase, die nicht eingeatmet werden sollten! Mischt die Lösung also im Freien oder sorgt für Durchzug in eurem Arbeitsraum.

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Und so stellt ihr die Natriumhydroxid-Lauge her:

  • Schutzkleidung anziehen
  • Kaltes Wasser in die Spüle einlassen und einen grossen Topf in das Wasserbad stellen (zur Kühlung)
  • benötigte Menge Flüssigkeit abwiegen und in den Topf geben (auf das Gramm genau)
  • benötigte Menge NaOH abwiegen (auf das Gramm genau)
  • NaOH in das Wasser geben (Wichtig: zuerst das Wasser, dann das NaOH!) und mit einem Schneebesen vorsichtig gut verrühren
  • Lösung abkühlen lassen

3. Seifenleim herstellen

Nun werden die geschmolzenen und auf Zimmertemperatur abgekühlten Fette langsam in die Lauge gegossen und mit dem Mixstab 2-3 Minuten lang verrührt. Es entsteht langsam eine puddingartige Masse, der so genannte Seifenleim.

4. Gewünschte Zutaten zugeben

Auf Wunsch können weitere Zutaten zum Verfeinern der Seife hinzugegeben werden. Hier könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen: Kräuter, Blüten, ätherische Öle, Honig, Farbstoffe etc. Das Ganze nochmals gut durchrühren.

5. Seife abfüllen und verseifen lassen

Am besten eignen sich Silikonformen, denn daraus lässt sich die Seife anschliessend am besten herauslösen. Es können aber auch Tupperdosen oder ähnliches zum Abfüllen der Seife verwendet werden. Die abgefüllte Seife muss anschliessend gut isoliert werden, denn beim Verseifen entsteht noch einmal Hitze. Am besten stellt ihr die Behälter in einen grossen Karton, den ihr mit Handtüchern auskleidet. Das Ganze ruht nun für 24 Stunden.

6. Seife schneiden und reifen lassen

Nach 24 Stunden kann man die Seife aus den Förmchen nehmen und wie gewünscht zuschneiden. Die Seife ist allerdings noch nicht zum Reinigen geeignet. Jetzt muss die Seife weitere 3-4 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort reifen, damit sie den richtigen, hautverträglichen Ph-Wert erreicht. Sollte sich die Seife nicht aus den Förmchen lösen, stellt diese einfach für einige Stunden ins Gefrierfach. Anschliessend löst sich die Seife von selbst heraus.

Rezept für Naturseife (mit Lauge)

naturseife

Dieses einfache Rezept eignet sich perfekt für den Einstieg und kann auf Wunsch auch etwas abgewandelt werden, z.B. durch das Hinzugeben von ätherischen Ölen oder Kräutern.

Folgende Zutaten werden benötigt:

  • 250 g Kokosöl
  • 200 g Rapsöl
  • 75 g Reiskeimöl
  • 75 g Sojaöl
  • 87 g Natriumhydroxid
  • 200 g destilliertes Wasser

Nun einfach die oben beschriebenen Schritte zur Herstellung der Seife auf Laugen-Basis genau befolgen und falls gewünscht noch verfeinernde Zutaten ergänzen.

Rezept für Weihnachtsseife mit Zimt, Anis und Salbei (mit Lauge)

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Diese weihnachtlich duftende Seife ist das perfekte Geschenk für eure Liebsten. Sie riecht und pflegt nicht nur einzigartig, sondern sieht hübsch eingepackt auch noch toll aus. Im Gegensatz zu den anderen Seifen hat sie mit 6-8 Wochen eine etwas längere Reifezeit – also genug Zeit bis Weihnachten einplanen!

Folgende Zutaten werden benötigt (für ca. 1.600 g Seife):

  • 500 g Kokosöl
  • 400 g Rapsöl
  • 150 g Weizenkeimöl
  • 150 g Sojaöl
  • 175 g Natriumhydroxid
  • 410 g destilliertes Wasser
  • 3 Zimtstangen
  • 3-4 Sternanis
  • 1 TL Salz
  • 1 TL gemahlener Salbe

Jetzt wie oben beschrieben Schritt für Schritt vorgehen. Zusätzlich rührt man das Salz und den Salbei in den Seifenleim, bevor er in die Förmchen gegossen wird. Zimtstangen und Sternanis grob mahlen und zum Schluss über die in Förmchen gegossenen Seifen streuen, um einen herrlich duftenden Überzug für die Seifen zu erhalten. Nun die Seife 6-8 Wochen reifen lassen.

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3 Gedanken zu „Seife selber machen: 5 einfache Rezepte für Naturseife“

    • Das „Ätznatron“ (=Natriumhydroxid NaOH) löst die Verseifung der Öle aus.
      „normales Natron“ (=Natriumhydrogencarbonat NaHCO₃) ist etwas anderes und nicht dafür verwendbar.

      Antworten
  1. Falls den Artikel noch jemand betreut: 5g Bienenwachs in dem Lavendelseifenrezept scheint mir ein bisschen wenig zu sein. Ist das ein Fehler oder stimmt das so?

    Antworten

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