17.000 Tampons verbraucht eine durchschnittliche Frau in ihrem Leben. Eine ganze Menge also. Trotzdem wissen die wenigsten aus was so ein Tampon eigentlich besteht, denn die Inhaltsstoffe müssen auf der Verpackung nicht angegeben werden. In den letzten Jahren hat sich deshalb eine starke Gegenbewegung zu herkömmlichen Tampons und Binden gebildet. Menstruationstassen, Bio Tampons, Baumwollbinden und vieles mehr haben einen großen Aufschwung erlebt. Doch was ist wirklich ein guter Ersatz für die eigentlich doch praktischen und unkomplizierten Tampons? Und warum sind sie so schädlich? Wir haben für euch recherchiert.
Warum sind Tampons so schädlich?
Niemand kennt die komplette Liste der Inhaltsstoffe von Tampons. Und die, die es wissen, nämlich die Hersteller, geben keine Auskunft darüber. Gesetzlich sind sie auch nicht dazu verpflichtet. Eigentlich komisch, wenn man bedenkt, dass etwa 50 Prozent der Bevölkerung monatlich auf dieses Hygieneprodukt angewiesen sind und der Tampon direkt mit stark absorbierenden Schleimhäuten in Verbindung kommt, d.h. dessen Inhaltsstoffe gehen in unseren Körper über.
Was wir aber wissen ist, dass Tampons keineswegs wie oft dargestellt aus reiner Baumwolle bestehen. Vielmehr bestehen sie aus synthetischen Materialen, oft auch Plastik. Zudem enthalten sie vielfach Pestizide und Bleichmittel. All das kann zu Beschwerden, wie Juckreiz, verstärkten Regelschmerzen, Unfruchtbarkeit oder sogar Endometriose führen.
6 Alternativen zu herkömmlichen Tampons
Immer mehr Frauen sind auf der Suche nach geeigneten Ersatzprodukten für normale Tampons und Binden. Inzwischen gibt es aufgrund der großen Nachfrage auch eine ganze Reihe sehr guter Produkte, die den klassischen Tampon aus dem Drogeriemarkt ablösen. Welches das richtige Produkt ist hängt von den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen der Frau ab. Viele Frauen fühlen sich zum Beispiel mit Stoffbinden nicht wohl, wenn sie den ganzen Tag unterwegs sind. Andere haben Hemmungen ihre Menstruationstasse auf öffentlichen WC’s zu entleeren. Wir stellen euch verschiedene Möglichkeiten vor mit denen ihr sicher und unkompliziert durch eure Tage kommt und die gleichzeitig gut für euren Körper sind.
1. Menstruationstasse
Derzeit groß im Kommen sind Menstruationstassen. Dabei wird das Blut nicht aufgesogen, sondern in dem trichterförmigen kleinen Behälter aufgefangen. Dadurch werden die Schleimhäute nicht so stark belastet wie bei Tampons und die Scheidenflora nicht gestört. Die Menstruationstasse wird einfach mit Wasser ausgespült und kann laut Hersteller über mehrere Jahre immer wieder verwendet werden.
Zu den bekanntesten und beliebtesten Herstellern zählt derzeit die Clari cup. Die Tasse besteht aus medizinischem, hypoallergenem Silikon und muss laut Hersteller zwischen zwei und vier Mal pro Tag geleert und gereinigt werden, sie sollte aber maximal für 12 Stunden getragen werden. Es gibt sie außerdem in verschiedenen Farben und Größen.
Das Einsetzen der Menstruationstasse erfordert etwas Übung, doch nach 2-3 Versuchen klappt es ohne Probleme. Zuerst unbedingt die Hände waschen, damit keine Bakterien in die Scheide gelangen. Anschließend wird die Tasse in der Mitte zusammengedrückt und einmal seitlich gefaltet. Um die Tasse wieder zu entfernen, muss zuerst der Unterdruck gelöst werden, indem man den Boden des Bechers zusammendrückt. Jetzt kann sie einfach an dem kurzen Stäbchen an der Unterseite des Bechers herausgezogen werden. Das Blut aus der Tasse entleeren und mit Wasser bzw. einer milden Seife reinigen. Spätestens am Ende der Menstruation sollte die Tasse einmal in kochendem Wasser sterilisiert werden, idealerweise sogar einmal täglich.
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2. Stoffbinden
Im Gegensatz zu normalen Binden aus der Drogerie enthalten Baumwollbinden keinerlei Bleichmittel, Pestizide oder andere Chemikalien. Sie sind bei 90 Grad waschbar und können bei guter Pflege über mehrere Jahre verwendet werden. Wenn man bedenkt, dass eine Frau pro Monat durchschnittlich 25 Binden oder Tampons benötigt, sind die wiederverwendbaren Stoffbinden auch unter ökologischen Gesichtspunkten absolut empfehlenswert. Wer gerne handarbeitet kann die Binden einfach selbst nähen und ganz nach Lust und Laune gestalten.
3. Menstruationsschwamm
Der Menstruationsschwamm ist ein reines Naturprodukt und somit komplett frei künstlichen Inhaltsstoffen, Chemikalien, Pestiziden etc. Er funktioniert wie ein normaler Tampon, das heißt er wird eingeführt und das Blut darin aufgesogen. Nach jeder Verwendung wird er ausgewaschen und zwischendurch in heißem Wasser sterilisiert. Die Schwämme sind besonders weich und dadurch angenehm zu tragen. Sie können außerdem ganz einfach auf die gewünschte Größe zugeschnitten werden. Zusätzliches Plus: Es entsteht kein Müll bei der Verwendung des Schwamms, wie sonst bei den üblichen Einmal-Produkten und es fällt auch kein Verpackungsmaterial an. Ein weiterer Vorteil: Die Schwämmchen können auch beim Schwimmen und beim Sex ohne Probleme getragen werden.
4. Menstruationsunterwäsche
Bis jetzt noch nicht ganz so populär wie beispielsweise Menstruationstassen sind Periodenhöschen, was vermutlich an unserer falschen Vorstellung der Höschen liegt. Man erwartet sich eine große, dick gepolsterte Unterhose im Oma-Style, wenn man Menstruationsunterwäsche hört. In Wahrheit sind die Höschen aber kaum von normalen Slips zu unterscheiden. Bis auf die Verstärkung im Schritt stehen sie normaler schicker Unterwäsche in nichts nach. Die Unterwäsche ist in ganz verschiedenen Designs, Größen und Fassungsvermögen erhältlich. Bei guter Pflege ist sie außerdem sehr lange haltbar und somit nicht nur eine gesunde Alternative zu Tampons & Co., sondern auch umweltschonend.
5. Bio Tampons
Wer nicht auf den gewohnten Komfort des Tampons verzichten möchte, kann seinem Körper und der Umwelt dennoch etwas Gutes tun, nämlich mit Tampons aus Bio-Baumwolle. Zu den beliebtesten Produkten auf dem Markt gehören derzeit die 100% Organic Tampons von MYLILY. Sie bestehen aus reiner Bio-Baumwolle und enthalten keinerlei Chemie, Plastik oder Chlor. Derzeit sind sie in den Größen Mini, Normal und Super erhältlich.
6. Soft Tampons
Wer auf der Suche nach einer Alternative zu normalen Tampons für Sport, Schwimmen, Sex etc. ist, sollte sich auf jeden Fall die Soft Tampons von Joydivision genauer ansehen. Sie enthalten keine chemischen Inhaltsstoffe, sind allerdings nicht wiederverwendbar und daher aus ökologischer Perspektive nicht so empfehlenswert wie die bisher vorgestellten Produkte. Die kleinen Schwämmchen werden relativ nahe an die Gebärmutter herangeschoben und haben kein Bändchen, wie es herkömmliche Tampons haben. Dadurch sind sie nicht sichtbar und beim Sex auch kaum spürbar. Das Entfernen der Soft Tampons kann dafür schon mal etwas länger dauern.
Fazit: Viele gute Alternativen zu normalen Tampons
Die Zeit der herkömmlichen Tampons geht wohl so langsam zu Ende. Das Körper- und Gesundheitsbewusstsein bei Frauen wird – zum Glück – immer größer. Die vielen, sehr guten Alternativen zu den für den Körper langfristig schädlichen normalen Monatshygieneprodukten lassen uns deren Gebrauch aber auch kaum mehr rechtfertigen. Die Range der Produkte ist groß und so ist für jeden Geschmack das Richtige dabei. Wer lieber Binden verwendet, hat mit den vorgestellten Stoffbinden eine sehr gute Alternative zu den herkömmlichen Binden mit chemischen Zusätzen, Bleichmitteln, Pestiziden und vielem mehr. Die Menstruationstasse erfordert etwas Übung, ist aber eine besonders körper- und umweltfreundliche Variante. Wer gerne beim gewohnten Tampon bleiben möchte verwendet einfach Tampons aus Bio-Baumwolle, die nicht schädlich für den Körper sind und kaum eine Umstellung während der monatlichen Periode sind. Das Angebot ist auf jeden Fall vorhanden. Was das Richtige ist, muss jede Frau für sich selbst herausfinden.