Quelle: Wikimedia, Tilia

Kinesio-Tapes: Fauler Zauber oder helfen sie wirklich?

Gerade während der Olympischen Spiele ist man als Zuschauer, live vor Ort oder vor dem Fernseher, mit vielen nackten Körpern konfrontiert. Immer häufiger sieht man farbige Tapes an den Körpern der Sportler und Sportlerinnen, sogenannte Kinesio-Tapes. Doch nicht erst seit den Olympischen Spielen ist K-Taping ein Trend. Türkise Tapes am Rücken von Mario Balotelli, pinke auf dem Rücken von Mr. David Beckham persönlich oder schwarze auf den Schultern der Volleyballer. Glaubt man den Befürwortern, lindern sie Scherzen, lösen Verspannungen, und regen die Durchblutung der Muskulatur an. 

1979: Sumo-Ringer als Versuchskaninchen

Erfinder der Kinesio-Tapes ist der japanische Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase. Die Tapes, meist dünne Streifen, bestehen aus feiner Baumwolle welche mit einer Lage Acrylkleber versehen sind. Sie sind extrem elastisch und atmungsaktiv und kleben wie eine zweite Haut am Körper. Er erklärt in einem Interview, dass die Schmerzsensoren zwischen Epidermis und Dermis liegen, durch die Tapes wird die erste Hautschicht, die Epidermis, leicht angehoben. So wird mehr Platz zwischen den Schichten geschaffen. Aufgrund dieser Begebenheit kann mehr Blut zirkulieren, die Heilung wird beschleunigt und die Schmerzen werden reduziert.

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Tape gegen Schulterschmerzen
Quelle: Kineticspinessports.com

Angefangen hat alles mit Sumo-Ringern in Japan, durch ihr Gewicht wurden sie vor allem beim Knie, der Schulter, dem Knöchel und dem Rücken verletzt. Obwohl Dr. Kase auch auf Shiatsu Massagen und Akupunktur schwört, befürwortet er eine Kombination der traditionellen und der modernen Medizin. So wurde das Kinesio-Tape schon im Jahr 1979 „erfunden“. Die Nutzung dieser Tapes ist nicht ausschliesslich auf den Menschen beschränkt. Auch seinen Chihuahua, Dachshunde und sogar einen Flamingo hat er behandelt.

Über die Farben der Tapes wird oft spekuliert. Viele sagen, das Blau zum Beispiel kühlt und Rot wärmt, doch Dr. Kenzo Kase klärt uns auf, er habe zuerst mit Beigen Tapes angefangen, als verschiedene Kunden andere Farben wollten, wurden Rot/Pink, Blau, Orange und Schwarz hinzugefügt. Die Farben haben also keine zusätzliche Wirkung.

Wenig wissenschaftliche Beweise

So schön das auch alles klingt, wirklich wissenschaftliche Beweise gibt es nur wenige. Obwohl viele Ärzte und Physiotherapeuten ihre Patienten mit Kinesio-Tapes behandeln, gibt es bis jetzt nur zehn Studien, welche herangezogen werden können. Eine besagt zum Beispiel, dass K-Taping auf dem vorderen Oberschenkel von gesunden Sportlern die Muskelkraft weder vermindert noch erhöht. Eine andere Studie sagt, dass Baseballspieler mit Schulterproblemen durch K-Taping positive Veränderungen in der Bewegungs- und Muskelleistung wahrnahmen.

Grundsätzlich hängt vieles von der Einbildung der Menschen ab, der sogenannte Placebo-Effekt tritt ein. Ein klarer Vorteil ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen, Nachteile gibt es allerdings auch nicht. Der Trend ist daher vergleichbar mit den Powerbalance Armbändern. Diese unterstützen nach Angaben der Hersteller die Balance, die Flexibilität und die Kraft. Auch diese Aussage ist nicht wissenschaftlich belegt.

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1 Gedanke zu „Kinesio-Tapes: Fauler Zauber oder helfen sie wirklich?“

  1. Die Wirkung der Tapes wird immer wieder stark diskutiert, tatsächlich kommt der hauptsächlich Effekt vom Kopf – wie übrigens bei den meisten Medikamenten und Hilfsmitteln. Dass die Tapes in Signalfarben erhältlich und äußerst auffällig sind, ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren – sie bleiben nämlich im Gedächntnis.

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